Ladenbesuche als Conversions: P-Max für Filialisten

Ladenbesuche als Conversions: P-Max für Filialisten
Inhaltsverzeichnis

In der heutigen Online-Shopping Welt, bieten Ladenbesucher-Conversions Filialisten eine Brücke zwischen den umfangreichen Möglichkeiten des digitalen Marketings, die Google Ads Werbern eröffnet, mit den Vorteilen des lokalen Handels in Filialen. Seit ihrer Einführung als Beta im Jahr 2018 haben sich Ladenbesuch-Conversions als interessantes Werkzeug für Google Ads-Nutzer entwickelt. Indem sie messen, ob online angesprochene Interessenten tatsächlich in die Läden kommen, eröffnen Ladenbesucher-Conversions nachvollziehbare Einblicke in das direkte Zusammenspiel von digitalen Anzeigen und Offline-Verkäufen. Dieses leistungsstarke Feature ist besonders wertvoll für Werbetreibende, die das volle Potenzial ihres digitalen Marketings ausschöpfen und die Wirkung ihrer Kampagnen über den Bildschirm hinaus verfolgen möchten.

Was sind Ladenbesucher-Conversions?

Wenn du in deinem Google-Konto angemeldet bist, den Standortverlauf aktivierst und dann auf eine Anzeige mit Standortassets klickst, beginnt die Messung potentieller Ladenbesuche. Solltest du später das beworbene Geschäft besuchen, verknüpft Google diesen Besuch mit deiner vorherigen Interaktion mit der Anzeige. Dabei werden alle Informationen anonymisiert und zusammengefasst, um Trends und Muster im Nutzerverhalten zu erkennen.

Google baut für die Attribution der Conversions auf Modelle, die auf diesen aggregierten Daten basieren, um zu schätzen, wie viele Leute nach dem Ansehen oder Anklicken deiner Anzeigen dein Geschäft besuchen. Hierdurch kannst du nicht nur einen Eindruck gewinnen, wie viele Menschen online mit deinen Anzeigen interagieren reagieren, sondern auch, wie viele davon tatsächlich den Weg in dein Geschäft finden.

Zusätzlich führt Google Umfragen unter Millionen von Freiwilligen durch, die ihre Ladenbesuche bestätigen. Diese Rückmeldungen helfen, die Modelle von Google weiter zu verfeinern, sodass du als Werbetreibender ein noch genaueres Bild davon bekommst, wie deine Anzeigen reale Besuche in deinem Laden fördern.

VOraussetzungen

Um Ladenbesuche als Conversions in Google Ads zu erfassen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, die laut Google sicherstellen sollen, dass genug relevante Daten vorliegen und gleichzeitig der Datenschutz gewahrt bleibt. Hier eine Zusammenfassung der Schlüsselvoraussetzungen:

  1. Standort des Geschäfts: Die Filialen müssen sich in einem Land befinden, in dem Google die Erfassung von Ladenbesuchen unterstützt. Sowohl Deutschland als auch die Schweiz erfüllen dieses Kriterium – in Österreich hingegen sind Ladenbesuch-Conversions leider noch nicht möglich.
  2. Art des Geschäfts: Es gibt Einschränkungen hinsichtlich der Art von Geschäften, die Ladenbesuche tracken können. Unternehmen, die in sensiblen Bereichen wie Gesundheit, Religion, oder ähnlichen Feldern tätig sind, sind von dieser Funktion ausgeschlossen, um Datenschutzbedenken und ethische Überlegungen zu berücksichtigen.
  3. Standort-Assets: Für eine erfolgreiche Erfassung ist es notwendig, dass Standort- oder Affiliate-Standort-Assets hinzugefügt wurden, um Google mitzuteilen, auf welche Geschäftsstandorte sich die Daten beziehen sollen. Je mehr Standorte hinterlegt werden, desto schneller sollten genügend Daten für die Nutzung dieser Conversions vorhanden sein.
  4. Mindestanzahl Impressionen oder Klicks: Es bedarf einer bestimmten Menge an Klicks oder Impressions Ihrer Anzeigen sowie einer hinreichenden Anzahl an Geschäftsbesuchern, um die Messung von Ladenbesuchen zu ermöglichen. Dies soll laut Google sicherstellen, dass die Datenmenge ausreicht, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, während gleichzeitig aussagekräftige Einblicke gewonnen werden. Wie hoch genau diese Schwelle liegt ist nicht öffentlich bekannt. Solltest du Schwierigkeiten haben, genug Klicks oder Impressionen mit klassischen Suchkampagnen zu generieren, könnte P-Max dabei helfen, diese Hürde zu überwinden.

Sobald diese Kriterien erfüllt sind, beginnt Google automatisch mit der Erfassung von Ladenbesuchen in Deinem Konto, und die Daten zu diesen Conversions werden in den entsprechenden Berichtsspalten in Google Ads sichtbar. Wenn trotz Erfüllung dieser Bedingungen keine Daten zu Ladenbesuchen angezeigt werden, empfiehlt es sich, Kontakt mit einem Google-Vertriebsmitarbeiter aufzunehmen, um mögliche Lösungen zu erkunden.

Optimierung von Kampagnen für Ladenbesucher-Conversions

Um deine Google Ads-Kampagnen rund um Ladenbesucher-Conversions richtig aufzuziehen, gibt es ein paar wichtige Schritte, die du beachten solltest. Es lohnt sich, mit verschiedenen Strategien zu experimentieren, um die zu finden, die dir die besten Ergebnisse bringen. Solltest du „Conversions maximieren“ oder „Ziel-CPA“ nutzen und feststellen, dass Ladenbesuche andere wichtige Conversion-Aktionen, wie beispielsweise Terminvereinbarungen, überlagern, kannst du mit „Conversion-Wert maximieren“ gegensteuern. Hierbei kannst du den Wert anderer Conversion-Aktionen höher ansetzen, um sicherzustellen, dass diese nicht zu kurz kommen.

Mit Hinblick auf die Zielgruppenanpassung zahlt es sich aus, die Zielgruppe fein zu justieren. Nutze demografische Daten, Interessen und Verhaltensweisen, die erfahrungsgemäß zu Ladenbesuchen führen, und setze Standort-Targeting ein, um deine Anzeigen dort zu platzieren, wo du das meiste Geschäft vermutest. So stellst du sicher, dass deine Anzeigen genau die Leute erreichen, die wahrscheinlich in deinen Laden kommen werden.

Es ist außerdem essenziell, Anzeigen zu gestalten, die nicht nur online auffallen, sondern auch die Menschen dazu bringen, deinen Laden zu besuchen. Überzeugende Call-to-Actions, die zum Ladenbesuch einladen, können hier einen großen Unterschied machen.

Und vergiss nicht, ständig zu testen und daraus zu lernen. Durch kontinuierliche Tests findest du heraus, welche Elemente deiner Kampagne wirklich die Ladenbesuche fördern. Pass deine Strategien entsprechend an und skalier die Maßnahmen, die funktionieren. Der Erfolg deiner Kampagnen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Qualität deines Standorts, der Attraktivität deines Angebots und natürlich saisonalen Schwankungen. Bleib also neugierig, experimentierfreudig und flexibel, um das Beste aus deinen Kampagnen herauszuholen.

Ladenbesuche & P-Max: Vor- und Nachteile

Die Integration von Ladenbesucher-Conversions in Performance Max (P-Max) Kampagnen eröffnet neue Wege für eine effektive Omnichannel-Strategie, die sowohl das Online- als auch das Offline-Kundenerlebnis berücksichtigt. Performance Max nutzt die breite Palette der Google-Werbeplattformen, von der Suche über Display bis hin zu YouTube und mehr, und ermöglicht es Werbetreibenden, ihre Anzeigen weitreichend zu platzieren. Durch das Einbeziehen von Ladenbesucher-Conversions können Unternehmen nun ein vollständigeres Bild davon erhalten, wie diese kombinierten Online-Werbemaßnahmen physische Ladenbesuche fördern.

Eine Kernherausforderung liegt dabei in der Methodik, mit der Google die Daten zu Ladenbesuchen sammelt und analysiert. Da die genauen Mechanismen hinter der Zuordnung von Ladenbesuchen zu bestimmten Kampagnen für Außenstehende nicht vollständig transparent sind, kann dies bei Werbetreibenden zu Unsicherheiten führen. Ob ein dokumentierter Ladenbesuch tatsächlich das direkte Ergebnis einer spezifischen Anzeigeninteraktion ist oder möglicherweise nur zufällig einer Kampagne zugewiesen wurde, bleibt im Zweifel ungewiss. Darüber hinaus ist nicht nachvollziehbar, wie genau Googles Standort-Tracking tatsächlich ist. In Gebieten mit dichter Bebauung oder in Einkaufszentren, wo sich mehrere Geschäfte nahe beieinander befinden, kann die Standortbestimmung ungenau sein. Dies wirft weitere Fragen bezüglich der Zuverlässigkeit der Conversion-Daten auf.

Wenn der Algorithmus außerdem dazu neigt, verstärkt auf Ladenbesuche zu optimieren, könnte dies zu einer Vernachlässigung anderer wichtiger Lead-Arten führen. Dies stellt insbesondere für Werbetreibende, die Terminvereinbarungen oder spezifische Online-Conversion-Ziele priorisieren, ein Dilemma dar. Die potenzielle Diskrepanz zwischen der Anzahl der getrackten Ladenbesuche und der tatsächlichen Anzahl von qualitativ hochwertigen Leads, wie Terminvereinbarungen, könnte dazu führen, dass Kampagnen nicht optimal ausgerichtet sind.

Fazit

Ladenbesucher-Conversions können ein nützliches Werkzeug sein für modernes Marketing, das digitale Strategien und das reale Einkaufserlebnis nahtlos miteinander verbinden möchte. Seit ihrer Einführung haben sie es Werbetreibenden ermöglicht, tiefer in die Reise ihrer Kunden einzutauchen und zu verstehen, wie virtuelle Begegnungen zu realen Besuchen in ihren Geschäften führen. Auch wenn die Herausforderungen, besonders in Bezug auf Datentransparenz und -genauigkeit, nicht zu unterschätzen sind, so ist das Potenzial, das Ladenbesucher-Conversions für die Optimierung von Online- zu Offline-Konversionen bieten, unübersehbar. Dieses Instrument ist ein Schlüssel, um die Effekte unserer digitalen Anstrengungen im physischen Raum sichtbar zu machen und bietet eine aufregende Chance, Marketingstrategien zukunftsorientiert zu gestalten.

Ole Diersen

Ole Diersen

SEA Consultant
Ole ist SEA-Consultant und hat ReachLab im März 2022 verstärkt. Er betreut mittlere bis große SEA-Accounts und liebt es Workflows zu automatisieren. Ole hat einen Master in Politikwissenschaften und programmiert in seiner Freizeit gern kleinere Videospielprojekte.
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