SEO für JTL Shops – Ein Guide

Shopify SEO Checkliste: 10 Tipps für mehr organischen Shop-Traffic
Inhaltsverzeichnis

Du betreibst einen JTL-Shop und möchtest dich in den Suchergebnissen bestmöglich positionieren? Um das volle Potenzial deines JTL-Shopsystems auszuschöpfen, sind gezielte SEO-Maßnahmen erforderlich, damit dein Shop die oberen Ränge der organischen Suchergebnisse erreicht und von Kunden leicht gefunden werden kann.

In diesem Guide beschäftigen wir uns eingehend mit den verschiedenen Aspekten der Suchmaschinenoptimierung für JTL-Shops, angefangen bei Optimierungen in der WaWi, über Anpassungen im Backend, bis hin zu fortgeschritteneren Einstellungsmöglichkeiten das Indexierungsmanagement betreffend mit externen SEO Plugins. Lass uns direkt einsteigen:

SEO in der Wawi von JTL

Im ersten Schritt machen wir uns zu Nutze, was uns die WaWi bietet. Am sinnvollsten ist es, sich für den Anfang mit dem Konzept der Metadaten vertraut zu machen. Die grundlegenden SEO-Einstellungsmöglichkeiten der WaWi sind jedoch recht überschaubar. 

Kategorie-Meta-Daten

Wawi > Artikel > Kategorie 1 > Beschreibungen > Metadaten

Artikel-Meta-Daten

Artikel > Kategorie 1 > Artikel 1 > Beschreibung > Metadaten

Im Idealfall optimierst und pflegst du die Meta-Titel und -Beschreibungen für alle deine Kategorie- und Artikelseiten. Je nach SEO-Case kannst du dann abwägen, ob bei dir die Kategorie-Metadaten oder die der Artikel wichtiger sind und dementsprechend priorisieren.

Inhaltlich sollten sowohl die Titel als auch die Beschreibungen für den Nutzer möglichst relevant sein und die wichtigsten Keywords enthalten. Das Fokus-Keyword sollte an erster Stelle stehen. Dies ist der Best Practice im SEO und liegt darin begründet, dass Suchmaschinen dazu tendieren, die ersten Wörter einer Bezeichnung stärker zu gewichten. 

Was die Länge der Metadaten angeht, ist die gegebene Google Vorschau zwar ein nettes Tool, jedoch nicht 100% zuverlässig. Wir empfehlen dir: Prüfe die Länge deiner Metas mit dem Sistrix-Snippet-Generator, der sich an die Pixelzahl richtet.

Anmerkung: Insgesamt müsst ihr bei der Meta-Pflege in der WaWi nur die Titel und Beschreibungen auffüllen. Die Option für Meta-Keywords könnt ihr ignorieren, da Google diese nicht mehr berücksichtigt. 

Artikelbezeichnungs-Logik festlegen

Im nächsten Schritt das Herzstück deines Shops etwas genauer an: Deine Produkte. Für sie verwendest du am besten eine einheitliche Muster-Logik bei der Artikelbezeichnung. Dies wirkt sich positiv auf die Benutzerfreundlichkeit aus und erleichtert es der Suchmaschine, den Inhalt deiner Seite besser nachzuvollziehen.

Kundenbeispiel für Artikelbezeichnungs-Logik

An dieser Stelle ist es wichtig, auf die Priorisierung der einzelnen Segmente der Produktbezeichnung zu achten. Die Reihenfolge und Selektion sollte idealerweise auf den Ergebnissen deiner Keyword-Recherche basieren. Setze das Fokus-Keyword (meist Hersteller + Artikelname), wie eben beschrieben, an den Anfang, und folge danach mit den weiteren Eigenschaften, nach Suchvolumen absteigend.

Produkttexte in der WaWi einpflegen

Informative Produkttexte sind für dein Produkt eines der größten Kaufargumente und sollten bei deiner JTL-Strategie keinesfalls unter den Tisch fallen. Im Netz wird hier oft von aus SEO Sicht ideal optimierten Produkttexten gesprochen. Was heißt das? Wir empfehlen:

  • nicht von Hersteller bereitgestellte Texte einfach so zu übernehmen
  • für ähnliche Artikel nicht die exakt gleichen Texte zu nutzen
  • einen echten Mehrwert bieten und Antworten auf Fragen antizipieren, die sich beim Produktkauf stellen

Beachte die Punkte, damit sich die Texte genügend voneinander unterscheiden, damit Google dich nicht des Duplizierens bezichtigt und du dich in der Produktdarstellung von den Wettbewerbern abhebst.

Bei JTL kannst du die Produkttexte in der Wawi relativ einfach im HTML-Format einpflegen. Wenn du mit dem HTML Format und gängigen Layout-Strukturen generell noch keine Erfahrungen sammeln konntest, kannst du deinen Text in einem Online-HTML-Editor bearbeiten und formatieren. Wenn du fertig bist, kopierst du den HTML-Code einfach und fügst ihn in der WaWi ein:

Artikel > Kategorie 1 > Artikel 1 > Beschreibung > Html-Editor

Eine gute URL-Struktur-Logik erschaffen

Ein großer Painpoint bei JTL ist die Grundeinstellung der URL-Struktur. Standardmäßig werden alle Links auf Root-Ebene platziert, was insbesondere bei der Dopplung von Seiten schnell zu Problemen führt. JTL fügt hier automatisch einen Unterstrich und eine Nummer hinzu (z.B. Produktseite_1), wodurch die insgesamte Struktur unübersichtlich und wenig benutzerfreundlichen wird.

Um dies zu umgehen, solltest du dringend darauf achten, die URL-Verzeichnisstruktur aktiv selbst zu setzen. Somit erkennen Menschen und Suchmaschinen, wo sie sich auf der Seite befinden. Darüber macht eine saubere Verzeichnisstruktur die Performance-Analyse einzelner Seitenbereiche einfacher.

Artikel > Kategorie 1 > … > Beschreibungen > URL-Pfad

Unterschätzte Potenziale im Bilder SEO

Bilder spielen im E-Commerce und speziell im SEO oft eine unterschätzte Rolle. Für Suchmaschinen sind sie aber dennoch von großer Bedeutung, um den Inhalt von Bilddateien genau zu verstehen. Sie liefern kontextuelle Informationen über den Bildinhalt, was eine bessere Einordnung in den Suchergebnissen ermöglicht. Zusätzlich sind Alt-Attribute auch für Nutzer von Bedeutung, insbesondere für jene mit Sehbehinderungen oder wenn Bilder aus anderen Gründen nicht angezeigt werden können. Das Alt-Attribut bietet den Nutzern eine Beschreibung des Bildinhaltes und verbessert somit die Barrierefreiheit der Website.

Glücklicherweise gestaltet sich das Einrichten von Alt-Attributen im JTL-Case als relativ einfach. Ihr könnt sie direkt in der Warenwirtschaft über die sogenannten “Attribute” ansteuern und einfügen. Grundsätzlich empfehlen wir, alles in Kleinbuchstaben zu schreiben und dabei auf eine möglichst präzise und klare Wortwahl zu achten. Verwendet Bindestriche zwischen mehreren Wörtern und platziert das Fokus-Keyword an erster Stelle, gefolgt von den weiteren relevanten Wörtern. Die Reihenfolge bestimmt hier die Gewichtung und somit die Relevanz für die Suchmaschinenoptimierung.

WaWi > Artikel 1 > Attribute/Merkmale > Attributwert ändern

Google Search Console immer mit an Bord

Falls deine Sitemap in der Google Search Console noch nicht eingereicht wurde, empfehlen wir dir dringend dies zu tun. Du findest sie in JTL unter dem Pfad deineseite.de/sitemap.xml. Das Einreichen der Sitemap ist für Google äußerst vorteilhaft, da die Liste der URLs es Google erleichtert, deine Website effizienter zu crawlen und alle wichtigen Seiten zu indexieren.

Für den Fall, dass du die Google Search Console generell noch nicht eingerichtet haben solltest, haben wir für dich hier eine einfache Anleitung erstellt.

GSC > Indexierung > Sitemaps > Neue Sitemap hinzufügen

SEO im JTL Backend

Beim erstmaligen Öffnen des JTL-Backends mag die Oberfläche für viele ein wenig erschlagend wirken, letztendlich ist sie jedoch recht intuitiv und benutzerfreundlich gestaltet. Wir leiten dich gerne hindurch: 

Zu Beginn ist es im SEO Bereich ratsam, einige Standardfunktionen zu deaktivieren. Achte darauf, dass bei den Funktionen “Artikelpreis anhängen” und  “Name anhängen” ein „Nein“ gesetzt ist. Wenn sich deine Artikelpreise häufig ändern, spart dies Crawlingbudget und ein extra Branding am Ende des Titels würde deine Metadaten unnötig aufblähen (Google schneidet wiederkehrende Muster aktuell sowieso ab).

Administration > SEO > Metadaten > Artikelpreis anhängen

… > SEO > Metadaten > Meta Title an Artikeldetailseiten anhängen

Hab deine Sitemap immer im Blick

Ebenfalls im Backend ansehen solltest du dir den Bereich „Sitemap“. Hier kannst du konfigurieren, welche Seiten in der automatisch generierten Sitemap angezeigt werden sollen. Das ist super für die Suchmaschine(n), da sie deine Seitenstruktur so besser nachvollziehen und indexieren können. Du wirst hier einige globale Einstellungsoptionen entdecken. Wir finden folgende interessant:

Administration > SEO > Sitemap

Herstellerseiten sind in JTL in den Werkseinstellungen abgewählt. Da viele SEO-Strategien es jedoch vorsehen, solltest du in Erwägung ziehen, diese mit in deine Sitemaps aufzunehmen.

Außerdem kannst du alle Möglichkeiten der Aufnahme von Bildern in deine Sitemap getrost mit “Nein” ausweisen. Google sammelt diese Informationen sowieso eigenständig, weswegen du nicht noch gesondert darauf hinweisen musst. Das würde deine Sitemap nur unnötig vergrößern.

Grundsätzlich raten wir dazu, die JTL Sitemap-Einstellungsmöglichkeiten in Kombination mit der Google Search Console fortlaufend im Blick zu behalten und bei allgemeinen oder strategischen Seiten-Veränderungen anzupassen. Sitemaps sind für Suchmaschinen die beste Grundlage um deine Seite einzuordnen und zu verstehen, behalte sie deswegen immer im Hinterkopf.

Weiterleitungen einrichten

JTL bietet unter „Administration > SEO > Weiterleitungen“ ein praktisches Modul, das URLs, die Fehlercodes wie z.B. 404er ausgeben,  automatisch erkennt und auflistet. Solche Fehler entstehen oftmals, wenn Seiten gelöscht oder verschoben werden, aber alte Links noch auf sie verweisen. Durch die Erkennung und Auflistung dieser gibt dir JTL die Möglichkeit, schnell und einfach Weiterleitungen einzurichten, damit Besucher, die auf alte Links klicken, nahtlos zur neuen und relevanten Seite geleitet werden. Hier regelmäßig mal reinzuschauen lohnt sich.

Administration > SEO > Weiterleitungen

Schwächen im JTL-SEO mit Plugins lösen

Was das technische Shop-SEOs angeht, hat JTL mit seinen Grundeinstellungen im Bereich Indexierungsmanagement starke Defizite. Es hat sich in unserer Agentur zum Standard etabliert, dass sich unsere Kunden direkt mit dem Start der Betreuung das WebStollen-Plugin Ulitmate SEO beschaffen. Das ist zwar kostspielig, aber für uns in JTL alternativlos.

Ultimate SEO im Einsatz

Prüfe den Indexierungsstatus, indem du site:https://www.deineseite.com/Unterseite eingibst

Das Plugin Ultimate SEO bietet uns eine Oberfläche, um das defizitäre Indexierungsmanagement in JTL auf unserer Seite besser zu steuern – und das sehr feingliedrig.

Innerhalb des Plugins arbeiten wir mit sogenannten “Regeln”. Dies gibt dem Nutzer z. B. die Möglichkeit Indexierungs-Regeln jeder einzelnen Shop-Seite aufzustellen, wodurch wir detailliert bestimmen können, welche Seiten indexiert oder eben nicht indexiert werden sollen.

Über den Button “Neue Regel anlegen” kannst du neue Regeln erstellen und anschließend Aktionen festlegen, die umgesetzt werden, sobald die Regel aktiv wird.

Im Standardfall empfehlen wir Seitentyp-übergreifend alle Arten von Suchseiten, Filter und Merkmale auf noindex, nofollow“ zu setzen, damit diese nicht die Suchmaschinenbots überlasten und sichergestellt ist, dass wirklich wichtige Shopseiten in den Index kommen. Wir kennen JTL-Kunden, deren Shops im Seitenbericht der Search-Console mehrere Hundertausend Seiten erfasst haben, nur weil die Paginierungsseiten von Merkmalen indexiert werden – oder wilde Filterkombinationen, die man am Doppel-Unterstrich erkennt.

Alle Filter auf noindex stellen:

Ultimate SEO > Neue Regel anlegen > …

Alle Merkmale auf noindex stellen:

Ultimate SEO > Neue Regel anlegen > …

Wenn dann doch der Fall eintreten sollte, dass auf deiner Seite selektiv Filter oder Merkmale als Landingpage eine Rolle spielen sollen (bspw. bei Farben oder Größen-Auswahlen für Longtail-Anfragen), dann können diese haarfein in einer neuen Regel angewählt und auf „index, follow“ gestellt werden.

Um die Gewichtung der Regeln festzulegen, müssen diese im Startbildschirm nach oben oder unten verschoben werden. Die Regel ganz unten hat das höchste Gewicht. Am besten prüft man die Wirksamkeit der Indexierungsregeln mit einer Browser-Extension wie dem Robots Exclusion Checker.

Maximilian von Lenthe ReachLab

Maximilian von Lenthe

SEO Consultant
Maximilian hat im Januar 2024 bei ReachLab begonnen und verstärkt seitdem das Berliner SEO-Team. Der studierte Medien-Manager hat zuvor eigene Website-Projekte aufgebaut und erste Erfahrungen mit einem eigenen Onlineshop gesammelt.
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